Im Englischen klingt es noch viel schöner: Mindfulness.

Achtsamkeit hat nichts mit Wellness zu tun. Wellness will Dich lediglich fit für den normalen Stress machen. Achtsamkeit hingegen handelt von der generellen Art und Weise, wie Du mit Dir und der Welt umgehst. Heute ist das Erlebnis oft von Gleichzeitigkeit geprägt. Unsere Handlungs- und Wahrnehmungswelt gehen dramatisch auseinander. Wir sind also überfordert und gereizt. Wir erfahren zu viel und wissen zu wenig. Du wirst zum Opfer mentaler Gewalt, die keine Täter kennt, aber viele Opfer.

Rolf Dobelli: „Nachrichten sind gesundheitsschädlich. Ich will die Kontrolle über mein Hirn zurück!“

Achtsamkeit entsteht erst dann, wenn wir loslassen können. Du musst einige Schritte zurücktreten und Dich und die Welt beobachten. Jeder hat eine andere Frage dazu. Einen ganz eigenen Weg, den er damit verbindet. Mindfulness bedeutet, Wissen wieder an Kompetenz, Information an Vermögen und Kommunikation an Verstehen zu koppeln. Du musst also auch lernen geduldig zu sein. Wenn man in alltäglichen Situationen , wie zum Beispiel beim Arzt oder beim Autofahren den Geist aufmerksam wach hält, ohne ständig an seinem Smartphone zu fummeln, hat man schon einen gewaltigen Schritt zur Freiheit geschafft. Denn Achtsamkeit ist Ablenkungs- und Aufmerksamkeitsdiät. Hier geht es nicht um Verzicht, sondern um mentalen Reichtum. Achtsamkeit scheint zuerst eine Abkopplung von der Wirklichkeit zu sein. Sie bedeutet, dass Du Dich wieder traust, eine eigene Welt im Hier und Jetzt zu definieren. Die Welt Deiner Wahrnehmung.

-Nick Kleinöder